IT Investition

Best Practice: Den Wert einer IT-Investition bestimmen

Quantifiziere den Wert deiner IT-Investition mit Digital-Outcome-Driven KPIs!

Digitale Fähigkeiten werden in den meisten Branchen zu einem immer wichtigeren Motor für Wachstum und Differenzierung. Eine neue Studie von Gartner zeigt jedoch, dass…

  • es vielen Führungskräften schwerfällt, die quantifizierbaren Wertaspekte ihrer IT-Investitionen zu messen und zu formulieren,
  • operative IT-Metriken oft von den Geschäftsergebnissen abgekoppelt sind und somit ein sinnvoller Dialog zwischen IT und Geschäftsführer*innen schwer ist, und dass
  • Führungskräfte Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Technologie und Geschäftsergebnissen erkennen müssen, um die Auswirkungen von Metriken auf die Entscheidungsfindung zu verbessern.

Wie Geschäfts- und IT-Führungskräfte dieses Problem überwinden und den Wert einer IT-Investition bestimmen können, erfährst du in diesem Beitrag, inklusive einer Reihe von exemplarischen KPIs für diverse Branchen!

 

Quantifizierung des Business Values von IT-Investitionen

Traditionell konzentrieren sich Investitionen in neue Geschäfts- und Technologiefunktionen auf die Verbesserung der Unternehmensleistung in den drei primären Werttreiber:

  • Umsatzwachstum durch Steigerung des Absatzes bestehender Produkte und Dienstleistungen oder neue digitale Umsätze.
  • Kosteneinsparungen durch Verbesserung der internen Effizienz oder Reduzierung direkter oder indirekter Kostenelemente.
  • Risikominderung durch Verringerung der Wahrscheinlichkeit verschiedener Arten von Risiken.

 

IT-Investitionen

 

IT-Manager*innen (CIOs) berichten über den Erfolg von IT-Initiativen meist nur als Einhaltung des Budgets, und das IT-Reporting enthält in der Regel Metriken, die sich auf die betriebliche Leistung der Technologie konzentrieren, ohne dass ein klarer Bezug zu den Geschäftsvorteilen aufgezeigt werden kann, die durch die Investition erzielt wird. Dass eine Quantifizierung des Wertes von IT-Investitionen nicht einfach ist, liegt an folgenden Gründen:

  • Business-Abhängigkeiten: IT-Fähigkeiten allein liefern keinen Geschäftswert ohne die Adaption und Geschäftsprozessintegration, die ein CIO nicht kontrollieren kann.
  • Unsicherheit und mangelndes Vertrauen: IT-Investitionsentscheidungen werden oft mit einer Unsicherheit bezüglich des konkreten Wertpotenzials von Technologien getroffen.
  • Fehlende Branchenerfahrung: CIOs sind Expert*innen in ihrer Funktion, aber ihnen fehlen möglicherweise Einblick in die Branche. Das macht es ihnen schwer, den quantifizierbaren Wert ihrer IT-Investitionen vollständig zu ermitteln.

 

Handlungsempfehlungen: Digital-Outcome-Driven Metriken

  1. Metriken-Bestandsaufnahme

Zuerst soll eine Bestandsaufnahme der aktuellen IT-Metriken und deren Zuordnung zu den Prioritäten der Geschäftsführung erfolgen.

  1. Strukturierte Metriken-Hierarchie aufstellen

Um eine klare Linie zwischen Technologie und geschäftlichen Ergebnissen herstellen zu können, muss eine strukturierte Hierarchie aufgebaut werden, die es im nächsten Schritt ermöglichen soll, Geschäftsergebnisse und unterstützende Technologieergebnisse miteinander verbinden zu können. Diese Hierarchie besteht aus den Ebenen:

  1. Aggregierte Geschäftsergebnisse (Business Outcomes)
  2. Business-Outcome-Driven Metriken (BODM = geschäftsergebnisorientierte Metriken)
  3. Technology-Outcome-Driven Metriken (TODM = technologieergebnisorientierte Metriken)

TODMs sind operative IT-Kennzahlen mit direktem Bezug zu den Geschäftsergebnissen. Analog dazu sind BODMs Geschäftskennzahlen mit direktem Bezug zu den primären Geschäftsergebnissen und Werttreibern.

  1. BODMs und TODMs miteinander verknüpfen

Um die Ermittlung des Geschäftswerts von IT-Investitionen durchzuführen, müssen die einzelnen geschäftsergebnisorientierten Metriken (BODMs) mit den einzelnen technologieergebnisorientierten Metriken (TODMs) verknüpft werden. Die folgende Abbildung zeigt die Hierarchie und Abhängigkeiten.

 

IT-Investitionen

 

Beispiele für die Verknüpfung von spezifischen TODMs zu BODMs sind:

  • Manufacturing: % der über das Portal verfügbaren Dienste (TODM) » Einnahmen aus After-Sales-Leistungen (BODM)
  • Handel: % der automatisierten Prozesse bei der Verkaufs-/Nachfrageprognose (TODM) » Lagerumschlagshäufigkeit (BODM)
  • Versicherungen: % der Anträge, die automatisch bearbeitet werden können (TODM) » Schadenkostenquote (BODM)

Weitere BODMs und TODMs dieser und anderer Branchen können aus der Tabelle am Ende dieses Beitrags entnommen werden.

 

      4. Eine „Metrikbibliothek“ erstellen

Erstelle abschließend eine „Metrikbibliothek“, die das gesamte Spektrum der Technologieunterstützung für die erwarteten Geschäftsergebnisse repräsentiert, indem entlang zweier Dimensionen gruppiert wird: strategische versus operative Geschäftsergebnisse und Risiken versus Chancen.

 

Beispiele für BODMs und TODMs einzelner Branchen

Bei der folgenden Tabelle handelt es sich nur um eine Auflistung exemplarischer BODMs und TODMs. Es zeigt keine vollständige Auflistung an geschäftsergebnisorientierten und technologieergebnisorientierten Metriken.

 

Branche Business-Outcome-Driven Metriken Gekoppelte Technology-Outcome-Driven Metriken
Automobil
  • Verkaufsanreize pro Fahrzeug
  • Kapazitätsauslastung
  • Garantieüberschüsse
  • Genauigkeit der Umsatzprognose
  • Verbesserung der Ausfallzeiten
  • Reduzierung der Gewährleistungskosten
Bankwesen und Investment Services
  • Nutzung digitaler Kanäle durch Kund*innen
  • Nutzung des digitalen Kanals durch Kund*innen zum Erwerb neuer Produkte/Dienstleistungen
Communication Service Anbieter
  • Anteil der digitalen Interaktion
  • Digitales Kundenengagement
  • Digitale Direktvertriebskanäle
  • Digitalisierte Geschäftsvorgänge
  • Self-Service Umlenkung
  • Bewertung des digitalen Kund*innen-Aufwands
  • Konversionsrate für digitale Kanäle
  • Anteil der automatisierten Arbeitsabläufe
Handel
  • Lagerumschlagshäufigkeit
  • % der ausscheidenden Mitarbeiter*innen
  • Auftragserfüllungsrate
  • % der automatisierten Prozesse bei der Verkaufs-/Nachfrageprognose
  • % der Kernfunktionen, die digitalisiert sind Kommissioniergenauigkeit in %
Manufacturing: CPG
  • Einnahmen aus neuen Produkten/Dienstleistungen
  • Zykluszeit der Einzelhändlerbewertung
  • Ungeplante Ausfallzeiten in der Fabrik
Manufacturing: Industrial
  • Einnahmen aus After-Sales-Leistungen
  • Verfügbarkeit der angeschlossenen Maschinen
  • Umsatzverluste aufgrund von Cybervorfällen
  • % der über das Portal verfügbaren Dienste
  • Netzwerkverfügbarkeit %
  • % der verhinderten Eingriffe
Transport
  • Akzeptanz/Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
  • Fahrgast-Reisezeit im Vergleich zum Auto
  • Von MaaS (Mobility as a Service) bediente Population
  • Verbesserung der Reisezeit durch Technologieanwendung
Versicherungen: Schaden & Unfall
  • Schadenkostenquote
  • VZÄ pro 1.000 gemeldete Schadensfälle
  • Kosten pro Schadensfall
  • % der Anträge, die automatisch bearbeitet werden können
  • % digitaler Erstbescheide
  • Durchschnittliche Zeit bis zur Abwicklung eines Schadens

 

Möchtest du weitere Information zur Quantifizierung deiner IT-Investitionen erhalten oder mit uns auf dein Unternehmen abgestimmte BODMs und TODMs definieren und verknüpfen? Dann melde dich gerne bei uns für ein kostenloses Beratungsgespräch!

 

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