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Industrie 4.0 Digitalisierungsstrategie

Die vierte industrielle Revolution und damit der Begriff der Industrie 4.0 ist mittlerweile in produzierenden Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Wertschöpfungsketten werden durch den Einsatz von Technologien, wie Artificial Intelligence (AI), Blockchain oder Internet of Things (IoT) Lösungen effizienter und vertikal integrierter. Die zentralen Argumente für Investitionen in Industrie 4.0 Technologien sind dabei nach wie vor die Steigerung der Effizienz, ein höherer Umsatz oder die Senkung der Kosten. Allerdings schöpfen die meisten Technologieführer noch weit nicht das gesamte Potential ihrer Industrie 4.0 Initiativen aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Deloitte, in welcher weltweit rund 2000 Führungspersonen zu sichtbaren Erfolgen ihrer Industrie 4.0 Strategie befragt wurden. Doch wie lässt sich das volle Potential erschließen?

Große Potenziale durch Industrie 4.0

Signifikante Potenziale bietet Industrie 4.0 durch die disruptiven Eigenschaften von neuen Technologien wie Robotics, Analytics, AI, Cognitive, Quantum Computing oder IoT. Neben einer allgemeinen Effizienzsteigerung (Kosten senken, Produktivität erhöhen), lassen sich durch den Einsatz von eben diesen Technologien und dem Angebot von innovativen Produkten unter Umständen attraktive (digitale) Geschäftsmodelle aufbauen und neue Märkte erschließen. Dieser Gedanke der Disruption ist allerdings in den Führungsetagen der befragten Unternehmen nicht sehr weit verbreitet. Nur 3 Prozent gaben an, mit ihren Industrie 4.0 Investitionen den Wettbewerb in disruptiver Art und Weise beeinflussen zu wollen. Diese disruptive Wirkung kann zudem verstärkt werden, indem Technologien unter der Prämisse einer nachhaltigen Wertschöpfung implementiert werden.

Shareholder-Value Ansatz vs. Stakeholder Ansatz

Lange Zeit galt als übergeordnetes Ziel von Unternehmen die Steigerung des Unternehmenswertes aus Sicht der Eigentümer (sog. Shareholder-Value Ansatz). Dieser Fokus hat sich in den vergangenen Jahren verändert und Unternehmen wenden zunehmend einen erweiterten Stakeholder-Ansatz zur strategischen Ausrichtung und Steuerung an. Bei einem Treffen des Dachverbandes der führenden Unternehmen in den USA, dem Business Round Table, haben im Jahr 2019 ca. 200 CEOs von multinationalen Konzernen eine Stellungnahme zu ihren Grundsätzen der Unternehmensführung unterzeichnet. Darin distanzieren sich die Unterzeichner vom reinen Shareholder-Value Ansatz, indem sie ihren Fokus der unternehmerischen Tätigkeit neben den Interessen der Eigentümer auf die Schaffung eines messbaren Mehrwerts für KundInnen, MitarbeiterInnen, LieferantInnen und die Gesellschaft im Allgemeinen legen. Mit dieser neuen Ausrichtung trug der Business Roundtable maßgeblich zu verstärkten Investitionen in Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Umweltschutz und einen fairen und ethischen Umgang mit Zulieferern bei.

Dieser Trend, einen ganzheitlichen Ansatz für unternehmerische Entscheidungen anzuwenden, lässt sich auch bei produzierenden Unternehmen beobachten, welche die Auswirkungen ihrer Investitionen in neue Technologien umfassend beurteilen und ihre Industrie 4.0 Strategie daran ausrichten.

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    Comprehensive Industry 4.0 Strategy

    Deloitte spricht dabei von einer „Comprehensive Industry 4.0 Strategy“ also einem Stakeholder-Ansatz, bezogen auf die strategischen Entscheidungen im Kontext Industrie 4.0. In der Deloitte Studie gaben 70% der befragten Führungskräfte an, dass die Integration von neuen Technologien wie AI, Robotics oder Cloud in der Produktion essentiell für den langfristigen Unternehmenserfolg sei. Gleichzeitig erwarten 90 Prozent der Befragten, dass der Klimawandel eben diesen langfristigen Unternehmenserfolg beeinträchtigen kann. Aus dieser und ähnlichen Einsichten resultiert der Ansatz, Technologien möglichst nachhaltig einzusetzen. Daher werden insbesondere die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Technologieprojekten und –investitionen hinterfragt und zunehmend in der Strategieentwicklung berücksichtigt. Auch das stetig wachsende Bewusstsein von Endkunden für nachhaltig hergestellte Güter ist ein Impuls für produzierende Unternehmen ihre Initiativen zu prüfen und gegebenenfalls umzusteuern. Die ersten Reaktionen zeichnen sich bereits ab: eine klare Mehrheit der befragten CXOs sieht den positiven gesellschaftlichen und ökologischen Einfluss als eines der Top-Ziele ihrer Industrie 4.0 Investitionen.

    Human Experience – Mitarbeiterkompetenzen im Fokus

    Eine weitere Stakeholdergruppe ist ebenso von Bedeutung für eine erfolgreiche Industrie 4.0 Strategie: die MitarbeiterInnen. In diesem Kontext ist ein top down getriebenes Commitment zu gezielter Aus- und Weiterbildung von MitarbeiterInnenn hervorzuheben. Unternehmen haben zunehmend Probleme jene Kompetenzen und Fähigkeiten vorzuweisen, welche in der heutigen Zeit des raschen technologischen Fortschritts und der Vernetzung von Wertschöpfungsketten notwendig sind: lediglich 20 Prozent der befragten Unternehmensvertreter gaben an, dass sie sich als zukunftssicher hinsichtlich der Mitarbeiterkompetenzen einschätzen. Dieser Tatsache begegnen rund 80 Prozent der Führungskräfte mit der Förderung und Forderung von individuellen Lernstrategien für ihre MitarbeiterInnen. Fachspezifische Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen gehören daher zu den Top-Investments aus Sicht der Entscheider.

    Erfolgreicher durch Technologieeinsatz

    Das zentrale Ergebnis der Deloitte Studie ist allerdings, dass Unternehmen mit einer wie oben beschriebenen, umfassenden Industrie 4.0 Strategie im Vergleich zu Unternehmen ohne einen derartigen Ansatz sich erfolgreicher am Markt entwickeln. Circa 90 Prozent der analysierten produzierenden Unternehmen, die Technologien einsetzen, um sowohl Effizienzsteigerungen als auch einen positiven Effekt auf mindestens einen Teil ihrer Stakeholder zu erzielen, verzeichneten Umsatzsteigerungen von mindestens 5 Prozent in 2018. Ein entsprechendes Wachstum konnten lediglich rund 70 Prozent der Unternehmen vorweisen, die eine ad-hoc oder gar keine Industrie 4.0 Strategie haben. Zudem ist der Blick in die Zukunft von Führungskräften in Unternehmen mit einer umfassenden Industrie 4.0 Strategie deutlich optimistischer. 75 Prozent der Befragten gab an, dass sie sich für die Zukunft gut gewappnet fühlen und die Möglichkeiten von Industrie 4.0 Lösungen ausschöpfen werden. Nur circa 30 Prozent der Unternehmensvertreter ohne einen ganzheitlichen Industrie 4.0 Ansatz waren ähnlich zuversichtlich.

    Falls dies das Interesse an Comprehensive Industry 4.0 Strategies geweckt hat:

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